Das Sauerland bietet eine Reihe von einmaligen Museen, in denen man sich über unterschiedliche geschichtliche oder kulturelle Themen informieren und Eindrücke sammeln kann.
In Altena im Märkischen Kreis öffnet das Deutsche Drahtmuseum seine Pforten. Es ist weltweit das einzige Museum, das sich mit dem Thema „Draht“ beschäftigt, mit dessen Produktion, Verwendung und Bedeutung.
In der Dauerausstellung „Vom Kettenhemd zum Supraleiter“ wird auf 630m² die Geschichte des Metalldrahtes bis in die heutige Zeit nachgezeichnet und der Besucher über die vielfältigen Einsatzfelder von Draht informiert. Auch an kleine Forscher haben die Macher gedacht und bieten spezielle Angebote für Kinder (und deren neugierige Eltern) an, um Draht mit allen Sinnen zu erleben.
Wer glaubt, dass man mit etwas so banalem wie Draht kaum ein Museum dieser Größe füllen und interessant gestalten kann, der sollte einen Besuch in Altena einplanen und sich selber vor Ort informieren, wo überall Draht eingesetzt und wie wichtig er für die moderne Welt immer noch ist - auch wenn Mobiltelefone und WLAN ihn in manchen Anwendungen unnötig machen.
In Balve findet sich die Luisenhütte Wocklum, die älteste, vollständig eingerichtet erhaltene Hochofenanlage in der Bundesrepublik. Alleine das ist bereits einen Besuch wert, denn hier kann man den Spuren des Sauerlandes und der Industrialisierung folgen, ergänzt wird das Angebot durch ein Museum in dem Gebäudekomplex, der bereits seit 1950 als technisches Kulturdenkmal und 2003 als Denkmal von nationaler kultureller Bedeutung eingestuft wurde. Im Museum befindet sich seit 2006 eine Sammlung von Zeugnissen der Vor- und Frühgeschichte der Stadt Balve.
Mehr Kultur und bildende Kunst finden sich in Iserlohn, wo die Villa Wessel den Kunstverein „Wilhelm Wessel/Irmgart Wessel-Zumloh e.V.“ beherbergt. Es konnte in der Vergangenheit seit 1991 bereits Ausstellungen mit Werken so bekannter Künstler wie Pablo Picasso, Otto Dix, Leiko Ikemura oder Emil Schumacher präsentieren konnte.
Das Deutsches Höhlenmuseum Iserlohn ist das größte deutsche Museum für Höhlenkunde, es befindet sich in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude und wurde 2006 eröffnet. Auf 600m² Grundfläche wird in moderner Aufbereitung alles Wissenswerte zum weit gefassten Thema „Höhlen“ dargeboten, und wer mag, kann direkt im Anschluss des Museumsbesuches in die angeschlossene Dechenhöhle wechseln. Diese bietet die Möglichkeit, sich einen direkten Eindruck einer Tropfsteinhöhle mit vielen imposanten Bildern zu verschaffen, umgekehrt kann man bedeutsame Fundstücke aus der Dechenhöhle auch im angeschlossenen Museum besichtigen.
Die Wendener Hütte in Wenden ist eine der ältesten Hochofenanlagen in Deutschland und ein technisches Kulturdenkmal aus den frühen Jahren der Industrialisierung. Es beherbergt in seinen insgesamt sieben erhaltenen Gebäuden auch ein Museum, das sich seit 2007 mit der Geschichte des Eisens beschäftigt. Hier werden immer wieder Sonderausstellungen angeboten, die den Besucher in den Bann ziehen.
Bei einer so vom Wintersport geprägten Region ist es nur logisch, dass sich in Winterberg auch ein thematisch passendes Museum befindet, das Westdeutsches Wintersport-Museum, das sich mit der Geschichte und dem Einfluss des Wintersportes im Sauerland beschäftigt. Spannend auch für Unsportliche.
Wer mehr auf den Spuren des alten Sauerlandes forschen will, dem bietet sich auch der Kilianstollen in Marsberg an, der ein stillgelegtes Kupferbergwerk ist und als Schaubergwerk bereits seit 1984 auch für die Öffentlichkeit zu besichtigen ist.
Einen abschließenden Tipp noch für Besucher, die sich unmittelbar für die Geschichte der Region Sauerland interessieren und hier mehr erfahren wollen: Das Sauerland-Museum des Hochsauerlandkreises in Arnsberg ist ein historisches Regionalmuseum, das die Entwicklung des Sauerlandes und dessen Naturgeschichte zum Thema hat. Zusätzlich finden regelmäßig Sonderausstellungen statt, die sich mit wechselnden Themen beschäftigen und den Besucher mit interessanten Einblicken erfreuen. Zusätzlich zu den Ausstellungen bietet das Museum museumspädagogische Angebote für große und kleine Besucher an, um das Gesehene in einen Gesamtkontext zu stellen und zu verständlicher zu machen.